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Volker Wilczek

Eine Frau, erstarrt in einer Balettpose, dahinter eine graue Hochhäuserwelt, beides übermalt mit halbtransparenten Farbflächen – drei Schichten einer Wirklichkeit, die noch mehr verbirgt?

Eine Frau mit langem, grauem Kleid im Vordergrund, dahinter ein Pilot in seinem Düsenflugzeug auf einer Abschußrampe – beide sind in Bewegung. Wollen beide in verschiedene Welten?

Ein Mann und eine Frau gekleidet in der Abendrobe der 20-iger Jahre, aus ihrem eleganten Kleid schlängelt sich irritierend ein Katzenschwanz, während er, selbst versehen mit zwei dunklen, bepelzten Hörnern, auf ihren Katzenschwanz schaut. Darüber wieder eine halbtransparente, farbige Fläche. Ein Spiel mit der Realität, mit den Wahrnehmungsmöglichkeiten des Betrachters?

Die Bilder des Sackenheim- und Beuys-Schülers Volker Wilczek geben erst auf den zweiten Blick dem Betrachter Rätsel auf. Auf den ersten Blick erscheinen die im mystischen Realismus gemalten Werke in einem ansprechendem, ästhetischen Licht. Doch bei näherer Betrachtung wird irritierend klar, hier ist etwas Unerwartetes zusammengefügt, ergibt so eine neue Bedeutung und verschließt sich auch dann noch einer schnellen, allzu voreiligen Interpretation.

Fast fotorealistisch, in der Technik erinnernd an die Bilder eines Gerhard Richters, bringt der Kassler Künstler Volker Wilczek gegenständliche Rätsel hervor. Wir finden unsere Wirklichkeit und wir finden etwas Neues, Illusionäres in seinen Bildern. Wir machen neue Erfahrungen.

Max Ernst sprach einmal vom "... uralten, vitalen Bedürfnis des Intellekts... nach Erforschung eines neuen, ungleich weiteren Erfahrungsgebietes, in welchen die Grenzen zwischen der sogenannten Innenwelt und der Außenwelt... völlig verschwinden werden." Diese, noch im alten Jahrtausend getroffenen Feststellungen gelten im besonderen Maße für Volker Wilczeks Oeuvre. Darüber hinaus gelten sie aber sicherlich auch für uns alle in einer komplexen Welt, die uns täglich neu herausfordert.

Wilfried Block

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